Ein Gebläse ist eine Strömungsmaschine – also eine Arbeitsmaschine, die ein gas- oder pulverförmiges Medium fördert und so von A nach B transportiert. Bei einem unserer Kunden wurde nun an einem Fördergebläse aus dem Hause Venti Oelde eine umfangreiche Gebläsereparatur fällig. Fördergebläse transportieren Feststoffpartikel mit dem Förderstrom – und sind dadurch stark beansprucht. Gleichzeitig gewähren die Gebläse einen zuverlässigen Materialfluss. Wenn es dort in
der Mechanik hakt, ist schnelle Hilfe gefragt. Bei unserem Kunden waren es auffällige Geräusche im Betrieb des Gebläses, was ihn zu einer Kontaktaufnahme mit uns bewogen hat. Geräusche können mannigfaltige Ursachen haben, die sich nur nach einer Begutachtung direkt vor Ort lokalisieren und eingrenzen lassen. Ein Fall für unser Service-Team im Außeneinsatz!
Vor der Gebläsereparatur steht zunächst die Begutachtung
Unser Kunde verwendet das Gebläse, um ein pulverförmiges Produkt durch Rohrleitungen innerhalb des Betriebes zu transportieren. Der ansonsten ruhige Lauf des Gebläses wurde aber immer wieder durch Störgeräusche unterbrochen, so dass wir mit einer Vor-Ort-Besichtigung und eventueller Reparatur beauftragt wurden. Unsere Servicetechniker nahmen sich dem Problem an und machten sich umgehend auf den Weg zum Kunden. Nach einer gründlichen Begutachtung der Anlage sowie einer durchgeführten Schwingungsmessung konnten wir einen Lagerschaden feststellen, den es zu beheben galt. Wir haben daraufhin das defekte Gebläse ausgebaut und ein Ersatzgebläse installiert. Was so einfach klingt, war in der Praxis recht umfangreich. Um die Dimensionen zu verdeutlichen, hilft ein Blick auf die Antriebsleistung des Motors, der das Gebläse in Rotation versetzt. Allein der Motor hat ein Gewicht von 720 kg und leistet 110 kW bei einer Drehzahl von 2982 min-1!
Der Motor in der Übersicht
- Fabrikat: Siemens
- Leistung: 110 kW
- Spannung: 400/690 V
- Drehzahl: 2982 U/min
- Bauform: B3
- Gesamtgewicht 720 kg
Zunächst musste das Gebläse von den Rohrleitungen getrennt werden, daraufhin mit Hilfe von Kettenzügen aus der Halle befördert und mittels einem 5-Tonnen-Stapler auf unseren LKW verladen werden. Nun wurde das Ersatzgebläse eingebaut, der Motor angeschlossen und dieser laseroptisch ausgerichtet. Nach dem finalen Anflanschen der Rohre ging es an den Transport des defekten Motors in unsere Werkstatt.
Die Gebläsereparatur in unserer Werkstatt
Nach erfolgtem Transport und Ankunft in unserer Werkstatt konnte die Gebläsereparatur beginnen. Zunächst machte sich unser Team an die komplette Demontage des Aggregates. Nach Entfernen des Gehäuses haben wir das „Innenleben“ des Gebläses demontiert und das Gebläserad auf die Reise geschickt. Das Gebläse mussten wir von einem externen Partnerunternehmen wuchten lassen, da die Abmessungen die Kapazität unserer Wuchtbank um ein Vielfaches überschritten hatte. Während das Gebläserad also ein kurzes Gastspiel außerhalb unseres Betriebes abhalten durfte, hat sich unser Serviceteam dem Lagerbock gewidmet. Wir haben dem Lagerbock eine komplette Überholung zuteilwerden lassen. Verschleißteile wie der Lagersatz, der Dichtsatz und das Öl wurden ausgetauscht,
anschließend haben wir den Lagerbock wieder zusammengesetzt und auf Funktionalität getestet. Nachdem wir das gewuchtete Gebläserad zurückerhalten haben, konnten wir die Remontage erfolgreich vollenden.
Nach der Gebläsereparatur ist vor dem Testlauf
Damit wir das Gebläse ausgiebig testen und ausrichten konnten, wurde uns seitens des Kunden ein Motor beigestellt. Nach Montage und Ausrichten konnten wir so einen Probelauf mit Schwingungsmessung durchführen. Auch für uns ist der Probelauf nach einer derartig großen und umfangreichen Reparatur immer mit leichter Nervosität verbunden – schließlich wollen wir ausschließlich beste Leistungen abliefern! Doch alle kleinen Sorgen waren umsonst: Das Gebläse lief nach unserer Gebläsereparatur wieder wie am Schnürchen! Als Abschluss zu unseren Arbeiten haben wir noch die entsprechenden Prüfprotokolle erstellt.
Das Gebläse geht zurück an den Kunden
Nachdem alle Test- und Prüfläufe erfolgreich beendet werden konnten, ging es an die Vorbereitung von Motor und Gebläse für die Rücklieferung an unseren Kunden. Hierfür mussten wir den beigestellten Motor wieder abbauen, verpacken und auf den LKW laden. Gleiches beim Gebläse, was ohne Schwierigkeiten von unseren Experten separat verladen wurde. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Halle unseres Kunden, wo wir bereits erwartet wurden. Nun war erneut unser Service gefragt. Denn wenn wir Fullservice sagen, dann meinen wir auch Fullservice! Selbstverständlich hört eine Reparatur bei uns nicht mit der Beseitigung von Schäden auf. Vielmehr übernehmen wir auch alle anfallenden Arbeiten bei der Remontage. Das Gebläse samt Motor wurde von uns an den Aufstellort verbracht,
ausgerichtet und mit der Rohrleitung verbunden. Nach erneutem und letztem Testlauf, bei dem keinerlei Probleme auftraten, konnten wir unserem Kunden das Gebläse als vollständig überholt übergeben.
Unser Fazit in Sachen Gebläsereparatur
Gebläse größerer Bauart sind auch für uns nicht alltäglich. Neben der Größe hat uns bei diesem Auftrag auch das Gewicht herausgefordert – gerade beim Transport aus und in die Halle des Kunden. Auch unser Serviceteam war bei dieser Gebläsereparatur gefordert – kommt es bei diesem Aggregat doch auf höchste Genauigkeit und Zuverlässigkeit auch im Dauerbetrieb an. Hier konnten wir eindeutig von unserer langjährigen Erfahrung im Bereich der industriellen Reparatureinsätze profitieren. Dank einem hochmotiviertem Team, Einfallsreichtum und Spaß an der Arbeit konnten wir somit auch diesen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden abschließen.